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Schlanke Männer sind im Kommen

Die Tage der durchtrainierten, knackig im Solarium gebräunten Männer könnten bald vorbei sein, zumindest, wenn man auf die Laufstege der New Yorker Fashion Week schaut. Während man bei den weiblichen Models über Magersucht diskutiert und versucht Abstand von zu dünnen Mädchen nehmen, geht der Trend bei den Männern in die entgegengesetzte Richtung - magere Hühnerbrüste wohin man auch sieht. So dürr waren die Models zuletzt in den 80-ern als die  Ära des so genannten "Heroin Chic" herrschte.

Laut einer Studie über Bilder in Fitnessmagazinen hat sich das männliche Idealbild seit den Achtziger Jahren immer mehr zur Schlankheit hin entwickelt. Zwar sah man muskelbepackte Männer ursprünglich auch nur in Zeitschriften für Bodybuilder, aber in den Achtzigern breitete sich dieses Ideal auch in der Mainstream-Werbung aus. Damit begannen die Veränderungen.

Im Moment ist das ideale männliche Model für einen Castingagenten 1,83 Meter groß, wiegt 65,7 Kilogramm und hat einen Taillenumfang von 71 Zentimetern. Das könnte daran liegen, dass der Trend zu immer androgyneren Designs geht. Bei weiblichen Models sind Rundungen schon lange nicht mehr gefragt, jetzt werden sich wohl auch die Männer der Mitte nähern müssen.

"Es hat wahrscheinlich mit den Designern zu tun", erklärte eine Wissenschaftlerin. "Sie wollen Männern dieselben Produkte verkaufen wie Frauen, deswegen versuchen sie vielleicht, Muskeln weniger zu betonen und den Körper in einem anderen Licht hervorzuheben."

Wenn Designer Kleidung verändern, dann verändern sie auch Körper, so die Theorie. Waren Schönheitsoperationen lange Zeit nur Frauensache, so lassen sich immer mehr Männer Botox spritzen, den Bauch straffen oder das sich lichtende Haar auffüllen. Schließlich achten nicht mehr nur Hollywood-Schauspieler, sondern auch Fußballstars wie David Beckham auf ihr Aussehen - da will der Durschschnittsmann natürlich nicht nachstehen.

Sollte sich der Magertrend bei den Männerlooks durchsetzen, dann wird das durchaus auch Einfluss auf das Idealbild haben. Bisher konnte nichts den "Men’s Health" Stil mit Sixpack, breiten Schultern und starker Brust vom Schönheitsthron verdrängen, den er seit dreißig Jahren besetzt.

Frauen jedenfalls, so ist sich jedenfalls die Wissenschaftlerin sicher, finden den dürren Look meistens nicht attraktiv. Ob sich die Männer selbst den Wünschen der Designer anpassen, bleibt abzuwarten.

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