Hollywood

Auf Umwegen zum Schauspieler: Johnny Depp

In Kentucky geboren, wuchs Johnny Depp in Florida auf. Mit 15 begann er seine künstlerische Phase und flog von der Schule. Bald darauf gründete er eine Rockband, The Flame, und zog mit ihnen durch die Clubs. Als The Kids schafften sie es immerhin bis zur Vorband von Iggy Pop. Als sie allerdings nach Los Angeles gingen, um den großen Durchbruch zu schaffen, kam es zur Auflösung der Band. 

So war Johnny Depp erstens frei für neue Betätigungen und zweitens am richtigen Ort, um eine beispiellose Schauspielkarriere zu starten, auch wenn er seine Intentionen als Musiker nie ganz begraben hat. So spielte z.B. in Videoclips von Tom Petty und den Lemonheads mit. Und auf dem Album "Be Here Now" der Britpop-Truppe Oasis durfte er sogar für den Song "Fade In-Out" die Gitarre zupfen. Mit ein paar Partnern führt Johnny Depp Bugsy Siegel's ehemaligen Club "The Melody Room" unter dem Namen "The Viper Room" weiter.

Nachdem Johnny Depp die ersten Kontakte in Los Angeles gemacht und seine ersten kleinen Rollen absolviert hatte, nahm er Schauspielunterricht am Loft Studio. Es folgten eine kleine Rolle in „Platoon“, Oliver Stones Meisterwerk, und das Angebot für die TV Serie „21 Jump Street“. Nach anfänglichem Zögern nahm er das Angebot an, das ihn zum Teenie-Kultstar avancieren ließ. 

Genau das wollte Johnny Depp eigentlich nicht, und so spielte er gleich im Anschluss daran in einem Film mit, der diesen Starrummel auf die Schippe nahm. „Cry Baby“ von Kultregisseur John Waters war seine erste Hauptrolle und brachte ihm nicht nur den Durchbruch in Hollywood, sondern markierte den Beginn einer neuen Kultstar-Karriere.

Von da an konnte sich Johnny Depp seine Rollen aussuchen, was er auch sehr sorgfältig tat. Lange Zeit spielte er kaum in Blockbustern mit, sondern in eher europäisch angehauchten Filmen und drehte mit so angesehenen Regisseuren wie Tim Burton ("Edward mit den Scherenhänden", "Ed Wood"), Emir Kusturica („Arizona Dream“), Jim Jarmuschs ("Dead Man") und Terry Gilliams ("Fear and Loathing in Las Vegas"). 

Johnny Depps Charisma steht in einer beeindruckenden Wechselwirkung mit den schrägen Charakteren, die er in seinen Filmen darstellte, so dass er sich mittlerweile auch einen Ausflug in eine große Hollywood-Produktion wie "Fluch der Karibik" geleistet hat. Allerdings wurde hier nicht zuletzt durch seine Darstellung das klassische Piraten-Epos persifliert: Für seinen Charakter nahm er den Rolling Stones Gitarristen Keith Richards zum Vorbild. Der Rock and Roll lässt grüßen.

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